Kamerun

Postanstalten vom 01.02.1887 bis 18.02.1916

Das ehemalige deutsche Schutzgebiet Kamerun liegt in der Nordostecke des Golfs von Guinea, zwischen 1,5 Grad südlicher und 13 Grad nördlicher Breite und 8,5 und 19 Grad östlicher Länge. Die Küstenlinie hat zwischen dem nördlichsten und südlichsten Punkt eine Ausdehnung von rund 480 Kilometer Luftlinie, tatsächlich jedoch wegen der teilweise starken Gliederung der Küste erheblich mehr. Davon entfallen etwa 150 Kilometer Küstenluftlinie auf das spanische Schutzgebiet Rio Muni. Der nördlichste Punkt des Schutzgebiets erreichte den Tschad-See, der südlichste den Kongo-Fluss. Nach Osten stieß eine vorgeschobene Spitze an den Ubangi. Im Nordwesten wurde Kamerun von der britischen Kolonie Nigeria, im Osten und Süden von Französisch-Äquatorialafrika eingeschlossen.

Das Schutzgebiet umfasste 1914 rund 761000 Quadratkilometer oder mehr als die dreifache Fläche der Bundesrepublik Deutschland. Davon war ein Gebiet von rund 250.000 Quadratkilometer erst durch ein Abkommen vom 4. November 1911 zwischen Deutschland und Frankreich über die beiderseitigen Beziehungen in Äquatorialafrika zu Kamerun gekommen (Neu-Kamerun). Die Bevölkerung wurde auf 3 bis 4 Millionen Menschen geschätzt, darunter 1537 Europäer.